Reiseapotheke – Das muss mit

Im Urlaub krank werden ist unangenehm, gerade wenn es einen mit Durchfall und Erbrechen erwischt hat - die Haupterkrankungen im Urlaub. Noch unangenehmer wird es aber, wenn Sie die richtigen Medikamente nicht dabei haben, denn im Fall eines Falls werden sie schrecklich vermisst. Der Weg zur Apotheke kann dann ziemlich unangenehm werden, nicht jede Apotheke liegt direkt um die Ecke. Da werden Sie dankbar sein, die Medikamente schnell zur Hand zu haben, indem Sie sie aus Ihrem Koffer holen.

Dr. Christian Schönfeld, Reisemediziner am Tropeninstitut der Charité Berlin verrät, welche Medikamente unbedingt eingepackt werden sollte und wie viel. Das hängt nämlich auch von Ihrem Reiseziel und der Reisedauer ab. Eine Wandertour im Gebirge erfordert andere Medikamente als ein Badeurlaub in Griechenland oder Spanien.

Checkliste: Das gehört in die Reiseapotheke
● Mittel gegen Durchfall
1. Elektrolytlösung: gleicht Elektrolytverlust (Nährsalze) aus und kuriert akute Schwächezustände
2. Loparamid: Der Wirkstoff entkrampft den Darm
3. Perenterol: enthält Hefetypen, die den Darm zur Selbstheilung anregen
● Mittel gegen Kopfschmerzen und Fieber
Aspirin, Paracetamol, Ibuprofen oder ASS: Für Erwachsene Tabletten, für Kinder am besten Saft
● Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen
Zäpfchen, Kaugummi oder Pflaster gegen Reisekrankheit
● Mittel gegen Augenreizungen
Panthenol (Salbe), Euphrasia (Tropfen)
● Pflaster und Verband
Salbe für Prellungen, Blasenpflaster, Desinfektionsspray
● Desinfektionsmittel
● Mückenschutz
● Sonnenschutz und Après-Sun-Lotion
● Pinzette
Zum Entfernen von Splitter und Zecken
● Medikamente, auf die Sie auch zu Hause angewiesen sind

Das gehört NICHT in die Reiseapotheke:
● Antibiotika
Bei einer Krankheit, die ein Antibiotikum erfordert, sollten Sie zum Arzt
● starkes Cortison

① Hitze, Kälte und Medikamente: Geht das gut?
Die Temperaturen am Urlaubsort sind für Tabletten eigentlich kein Problem, sagt Dr. Schönberg. „Kapseln und Zäpfchen sind da kritischer zu betrachten. Die können sich ab Temperaturen von mehr als 25 Grad verformen und ihre Wirksamkeit verlieren“, sagt der Reisemediziner. Nehmen Sie deshalb Ihre Medikamente kurz vor der Abreise aus dem Kühlschrank, wickeln Sie sie in Styropor oder Alufolie ein und lagern sie nach der Ankunft im Hotel wieder möglichst kühl.

Ganz anders ist es zum Beispiel bei Insulin: Das kann Kälte, Temperaturen unter null Grad, nicht haben. In den meisten Frachträumen von Flugzeugen ist es zwar wärmer als null Grad, aber gehen Sie auf Nummer sicher und transportieren Sie Insulin im Handgepäck.

② Wann sollte ich zum Arzt gehen?
Kurz gesagt: Bei jeder ernsthaften Erkrankung.
Selbstbehandlung ist zwar schön und gut aber irgendwann wird es Zeit für einen Arzt-Besuch. Wenn zum Beispiel der Durchfall nach 24 Stunden nicht besser ist, sollte definitiv ein Arzt aufgesucht werden. Das gilt insbesondere für Kinder, ältere Menschen und Schwangere.

Bei starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sollte ebenfalls ein Arzt aufgesucht werden.

Zudem sollten Sie dringend zum Arzt, wenn Sie in einer Region mit Malariarisiko sind und Fieber sowie grippeähnlichen Symptome haben. Ein Malaria-Notfallset sollte aber auch in Ihrer Reiseapotheke vorhanden sein.

③ Reiseapotheke – So bleibt sie kompakt
Um die Reiseapotheke kompakt zu halten, ist der beste Trick, keine ganzen Packungen mitzunehmen. Je nach Länge Ihrer Reise reicht ein Blister. Bei Durchfall gilt es zum Beispiel, die ersten zwei bis drei Tage überbrücken zu können. Dauern die Beschwerden länger an, sollten Sie ohnehin einen Arzt aufsuchen.

Salben sollten Sie auch nicht in großen Tuben mitnehmen, sondern am besten in kleine Döschen umfüllen. Bei Desinfektionssprays gibt es zum Beispiel auch kleine Reisegrößen.

Packen Sie Ihre Medikamente nicht in eine Kosmetiktasche, die sind meist sperrig. Ein Zipbeutel reicht völlig aus und er lässt sich leicht verstauen – und damit kommen Sie auch durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen.

10.10.2018, Advanced Media AG / S. Oberhansl

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