Reisen gegen die Angst!

Und wieder ein vermeintlicher Anschlag in der Türkei, und wieder steigen Ängste deutscher Urlauber – nicht nur vor dieser Destination. Auch Ägypten, Tunesien und viele weitere Länder des nahen und mittleren Ostens leiden unter der Flaute ausbleibender Touristen. Doch sind die Ängste grundsätzlich gerechtfertigt? Stellt sich nicht sogar die ergänzende Frage: Macht ein Fernbleiben auch politisch Sinn?

Als mediale Sammelschelte wird dabei nicht selten ein ganzes Land und vor Allem dessen Menschen in die Generalhaftung genommen, obgleich es sich um innenpolitische Ursachen handelt, deren Akteure eigene Interesse verfolgen und explizit nicht für ein gesamtes Volk stehen. Eines aber dürften auch gerade diese Handelnden nicht im Fokus haben: Ein Zusammenbrechen der inländischen Wirtschaft, deren wesentlicher ökonomischer Bestandteil gerade der Tourismus ist. Fremd ist nur das Fremde, während der Austausch mit anderen Kulturen und deren Menschen wesentlich zum Verständnis füreinander beiträgt. So sind es gerade jene in den Zielländern, die in touristischen Bereichen arbeiten, welche allein durch den täglichen Umgang mit vielen Menschen unterschiedlichster Herkunft weitaus weltoffener sind. Dabei spielt auch der Bildungsgrat eine große Rolle, denn innerhalb der Hotellerie, an den Flughäfen und weit darüber hinaus sind Mehrsprachigkeit und regelmäßige Weiterbildungsmaßnahmen durch die Tourismuskonzerne Pflicht. Im Dialog mit den Gästen aus dem Ausland entsteht wechselseitiges Interesse und bestenfalls auch Verständnis. So sind es Reisende nicht nur in der Antike gewesen, die Wissen und Bräuche über weite Strecken überbracht haben, Gleiches trifft auch heute zu. Wer zum Beispiel muslimische Länder verstehen möchte, sollte sie bereisen. Wer den Austausch über Glaubensfragen und Weltanschauungen anstrebt, muss das Gespräch suchen. Ein Fehler wäre hingegen in solchen Ländern radikale Kräfte gerade dadurch zu bestärken, dass man ihnen gänzlich fernbleibt. Ein gutes Beispiel dafür ist die Türkei.

Während der Staatschef das Land scheinbar in eine Diktatur umgestalten möchte, sind es doch gerade die touristischen Gebiete, wo Teile des türkischen Volkes diese Veränderung kritisch sehen. Der Grund ist schnell ausgemacht: Eben der Dialog mit den Gästen, welche Informationen und Sichtweisen vermitteln, die anderen Inländern nicht zur Verfügung stehen.

Dass dieses Land traumhafte Küstenregionen u.v.m. sein Eigen nennt, ist hinreichend bekannt. Dass die Tourismusunternehmen, Hotels und Airlines marktwirtschaftlich getrieben mit Lockangeboten aufwarten auch. Stellt sich schlussendlich als einzig verbleibender Hinderungsgrund eines Reiseantritts die statistisch reale Gefahr. Und diese liegt eben bei aller Dramatik schrecklicher Anschlagsbilder quantitativ weit hinter Unfallzahlen auf deutschen Autobahnen oder alpinen Pistenhängen. Zusätzlich werden Service und Angebotsvielfalt nicht selten als weiteres Lockmittel durch die Betriebe vor Ort erhöht bzw. befinden sich ohnehin auf gutem Niveau. So bietet z.B. die zum TUI-Konzern gehörige Robinson-Club-Kette mit ihren aktuell 5 Betrieben gerade für deutsche Gäste ein derzeit hoch-attraktives Preis-Leistungsverhältnis. Andere Anbieter agieren entsprechend. Reisende sollten daher die preislichen Chancen durchaus nutzen, die sich aktuell bieten. In der politischen Betrachtung ergeben sich die positiven Effekte dann folgerichtig automatisch.

 

Autor: Stefan Oberhansl (S.O.)

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