Wer nach Ägypten einreisen will und alleine reist, muss ab dem 15. Mai ein spezielles Visum bei den ägyptischen Behörden beantragen. Anders als bisher ist es also nicht mehr möglich, das Visum direkt an den entsprechenden Stellen an ägyptischen Flughäfen zu beantragen. Genauer gesagt war es bislang ausreichend, eine entsprechende Visamarke am Flughafen zu kaufen, um in das Land einzureisen. Wie genau der Status Einzelreisender definiert wird, ist ebenso wenig bekannt wie das genaue Verfahren bei Pauschalreisenden. Klarheit soll es jedoch schon bald geben, denn Khaled Rami, der Tourismusminister Ägyptens, ist mit der neuen Regelung nicht ganz einverstanden und verspricht weitere Verhandlungen mit dem Außenministerium Ägyptens.
Stellt sich die Frage, ob in diesem politischen Klima ein Ägypten Urlaub sicher ist, oder ob man hier als Tourist Angst haben muss. Die Antwort auf diese Frage ist nicht ganz einfach. Im Prinzip muss man ganz klar sagen, dass es Regionen gibt, die man aktuell meiden sollte. Aber eben auch Urlaubsgebiete, die sicher sind. Deutschlands Auswärtiges Amt informiert hierzu regelmäßig auf seiner Homepage und gibt immer die aktuellsten und wichtigsten Reisehinweise wieder.
An dieser Stelle wollen wir einmal die wichtigsten Regionen für einen Ägypten Urlaub kurz aufzählen und die entsprechenden Reisewarnungen zu Ägypten zusammentragen.
Kairo:
In Kairo ist es in der Vergangenheit in verschiedenen Teilen der Stadt immer wieder zu Demonstrationen und Ausschreitungen gekommen. Reisenden wird geraten, sich von Menschenansammlungen, vor allem vor religiösen Gebäuden, öffentlichen Einrichtungen und Universitäten, fernzuhalten. Insbesondere auf dem Tahrir-Platz hat es in den letzten Jahren immer wieder Demonstrationen mit gewalttätigem Ausgang gegeben. Auch in der näheren Umgebung des Tahrir-Platzes gelegene Hotels sind in der Vergangenheit Opfer von Übergriffen, sowohl auf die Gebäude als auch auf Gäste und Personal geworden.
Sinaihalbinsel:
Wenn zu Ägypten eine Reisewarnung ausgesprochen wurde in letzter Zeit, betraf sie in der Regel hauptsächlich die Sinaihalbinsel. Die Reisehinweise beinhalten dabei vor allem Warnungen vor einer Reise in den Norden der Sinaihalbinsel oder in das Grenzgebiet nach Israel. Die Reisewarnung gilt auch für den Urlaubsort Taba, da es hier im Februar 2014 zu einem Anschlag auf einen Reisebus mit koreanischen Touristen kam. Außerdem werden in dieser Region militärische Aktivitäten vermeldet.
Hurghada:
Für Hurghada selbst gibt es keine konkreten Sicherheitshinweise vom Auswärtigen Amt. Die Ägypten Reisewarnung beschränken sich aktuell auf die Sinaihalbinsel. Dennoch ist auch hier eine gewisse Wachsamkeit geboten. Seit den jüngsten Aufrufen der Terrorgruppe IS zu Anschlägen in Ägypten sind die Sicherheitskräfte vor Ort in stetiger Alarmbereitschaft. Auch wenn man Hurghada weitgehend beruhigt anreisen kann sollte man auf jeden Fall auf die Sicherheitshinweise des Hotelpersonals und vorhandener Sicherheitskräfte hören.
Marsa Alam:
Für Marsa Alam gilt dasselbe, wie für Hurghada. Deutschlands Auswärtiges Amt hat auch für diese Region keine Reisewarnung erlassen. Hier wird lediglich von einem erhöhten Sicherheitsrisiko gesprochen, wie es das österreichische Außenministerium auf seiner Homepage benennt.
Nilkreuzfahrt, Assuan und Abu Simbel:
Der Süden Ägyptens, der zu den Haupteinnahmequellen der Tourismusbranche zählt, blieb bisher vor terroristischen Aktivitäten verschont. Dementsprechend gibt es für diesen Bereich weder Reisehinweise noch Sicherheitshinweise. Der klassische Ägypten Urlaub mit einer Nilkreuzfahrt, einem Besuch in Abu Simbel und einem anschließenden Badeaufenthalt in Hurghada oder Marsa Alam ist somit durchaus möglich.